Wut verstehen: So hilfst du deinem Kind, mit starken Gefühlen umzugehen
- Redaktion Mittagsmagazin

- 20. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Kinder nehmen vieles von ihren Eltern auf – auch den Umgang mit Gefühlen. Was sie bei uns lernen, prägt sie oft bis ins Erwachsenenalter. Gerade bei Emotionen wie Wut ist es wichtig, dass wir ihnen helfen, diese zu verstehen und angemessen auszudrücken.
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Ein Wutanfall kann viele Ursachen haben: Müdigkeit, Frustration oder der Wunsch nach etwas Bestimmtem. Wichtig ist, dass wir Wut nicht einfach unterdrücken, sondern gemeinsam mit unseren Kindern lernen, sie zuzulassen und richtig zu verarbeiten. Hier sind einige Tipps, die dabei helfen.
1. Wut ist in Ordnung – Gefühle zulassen
Kinder können ihre Emotionen noch nicht so gut regulieren wie Erwachsene. Deshalb sollten wir ihre Gefühlsausbrüche nicht einfach abtun oder gar bestrafen. Wenn dein Kind schreit oder weint, weil es ins Bett soll, fühlt es sich in diesem Moment wirklich überfordert. Indem wir seine Gefühle ernst nehmen und ihm helfen, sie zu verstehen, lernt es, dass es mit seinen Emotionen nicht allein ist.
2. Ein sicheres Umfeld schaffen
Kinder brauchen das Gefühl, dass sie mit ihren Gefühlen bei uns gut aufgehoben sind. Wenn wir ihnen zuhören, nicht verurteilen und ruhig bleiben, zeigen wir ihnen, dass sie sich öffnen dürfen. Ein sicheres Umfeld ist die Grundlage dafür, dass Kinder lernen, ihre Emotionen auf gesunde Weise auszudrücken.
3. Gefühle benennen lernen
Oft fällt es Kindern schwer, ihre Emotionen in Worte zu fassen. Hier kannst du helfen: Frage dein Kind, wie es sich fühlt, und gib ihm Beispiele, die es versteht. Fühlt sich die Wut so groß an wie ein Elefant oder so stark wie ein Löwe? Bücher, Musik oder Bilder können ebenfalls helfen, Gefühle greifbarer zu machen.
4. Eigene Entscheidungen treffen lassen
Manchmal sind es Kleinigkeiten, die Frust auslösen – zum Beispiel, wenn dein Kind ein bestimmtes Outfit tragen will, das du unpraktisch findest. Solche Entscheidungen selbst treffen zu dürfen, gibt Kindern das Gefühl von Selbstbestimmung. Natürlich gibt es Grenzen – etwa wenn es im Winter Sandalen anziehen will. Dann kannst du dein Kind mit Fragen dazu bringen, selbst zu erkennen, warum das keine gute Idee ist.
5. Vorbild sein
Kinder lernen durch Beobachtung. Wenn wir in stressigen Momenten laut werden oder ungeduldig reagieren, nehmen sie dieses Verhalten an. Zeige deinem Kind, wie man mit Emotionen umgeht, indem du deine eigenen Gefühle in Worte fasst: „Ich bin gerade traurig, weil …“ oder „Das hat mich wütend gemacht, weil …“. So lernt dein Kind, Emotionen wahrzunehmen und sie ohne Aggression auszudrücken.
6. Alternative Ausdrucksformen bieten
Manchmal hilft es, Wut auf eine andere Weise loszuwerden: Ein Kissen boxen, ein Bild malen oder wild tanzen kann helfen, Anspannung abzubauen. Bewegung, Musik oder kreatives Gestalten können Wege sein, Emotionen auszudrücken, ohne dass sie sich in Wutausbrüchen entladen.
7. Zeit an der frischen Luft
Bewegung und frische Luft tun nicht nur Erwachsenen gut – auch Kinder profitieren davon. Ein Ausflug auf den Spielplatz oder ein Spaziergang im Park kann helfen, die Stimmung zu verbessern und Frustration abzubauen.
8. Grenzen aufzeigen
Auch wenn Gefühle erlaubt sind, gibt es Verhaltensweisen, die nicht akzeptabel sind. Dein Kind darf wütend sein, aber es sollte lernen, dass es andere nicht verletzen oder Dinge zerstören darf. Zeige ruhig, aber konsequent, dass Handlungen Folgen haben: „Ich verstehe, dass du wütend bist, aber es ist nicht okay, mit Sachen zu werfen.“



